Entstehung und Werdegang als löschzug
Als im Jahre 1886 von der Gemeinde Polling unter dem damaligen Gemeindevorsteher Josef Lengauer eine Feuerspritze angekauft worden war und sich die daraufhin 1887 gegründete Feuerwehr Polling bewährt hatte und als nützlich erwies, wurde der Wunsch laut, eine weitere Feuerspritze für den östlichen Teil des Gemeindegebietes, nämlich für Holzerding und Ornading, anzukaufen. Nachdem ein Aufstellungsplatz für die gewünschte Spritze beim „Bauer in Saxing“, Martin Zweimüller ausfindig gemacht und 300 Gulden aus der Feuerwehrkasse zugesichert waren, wurde im Jahre 1896 der Ankauf einer zweiten Saugspritze mit den nötigen Schläuchen verwirklicht.
Nun waren aber die Ornadinger gegen eine Stationierung in Saxing oder Holzerding und so wurde dann die neue Spritze den Ornadingern übergeben. Damit entstand im Jahre 1896 in Ornading ein Löschzug, die sogenannte „Feuerwehr-Filiale-Ornading“.
Erst zwei Jahre später, im Jahre 1898 erfolgte der Bau einer Feuerwehr-Remise.
Im Ersten Weltkrieg wurde die Feuerwehr stark geschwächt und konnte sich erst in den Nachkriegsjahren langsam erholen.
Die gründung unserer Wehr im Jahre 1923
Am 24. Juni 1923 hat der Gemeindeausschuss beschlossen, dass gegen die Abtrennung der Feuerwehrfiliale Ornading von der Feuerwehr Polling und die Erhebung zu einer selbstständigen Wehr mit dem Sitze in Ornading keine Einwendungen erhoben werden. Bei der Feuerwehr Polling ist hiezu am 23. März 1924 vermerkt, dass die Frühjahrsübung 1923 mit unserer Filiale Ornading, die sich inzwischen zur selbstständigen Wehr ausgestaltet hat, stramm und exakt durchgeführt wurde.
Die Chronik der Feuerwehr Ornading berichtet, dass bei einem Stand von 50 aktiven Feuerwehrmännern die Selbstständigkeitsbestrebungen anerkannt und von der Gemeinde und vom Landesverband bewilligt wurde.
Am 15. Juli 1928 beteiligten sich 36 Feuerwehren an unserem Fest mit Fahnenweihe. Fahnenpatin war die Gastwirtin Franziska Dötzlhofer.
1938-1949
Mit dem Inkrafttreten der am 3. Februar 1938 verlautbarten Feuerpolizeiordnung vom 15. Dezember 1937 wurden die Feuerwehren, die bisher Vereine waren, nunmehr Körperschaften öffentlichen Rechts. Der schon bald darauf am 13. März 1938 vollzogene Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland brachte die Eingliederung der öst. Feuerwehren in die „Deutsche Feuerschutzpolizei“ mit sich.
Es gab nun Gemeindefeuerwehren. Im August desselben Jahres wurden alle Feuerwehren zu Löschzügen umgebildet und ein „Gemeindewehrführer“ vom Bürgermeister ernannt. Dem Rechte nach bestand die Gemeindefeuerwehr Polling aus den Löschzügen Polling und Ornading; diese wurden aber faktisch wie zuvor als zwei freiwillige Feuerwehren weitergeführt.
Im Mai 1945 ging der verlorene Krieg zu Ende und Österreich entstand wieder. Die Bilanz des Krieges verzeichnete in der Gemeinde Polling 37 Gefallene und 25 Vermisste. Nach Kriegsende befanden sich viele Männer in Gefangenschaft, wovon einige erst nach etlichen Jahren in die Heimat zurückkamen. Die alten Kameraden daheim begannen mit dem Wiederaufbau.
Vorerst wollte niemand mehr einer Organisation oder einem Verein angehören, auch wenn es dem Wohle der Allgemeinheit zu dienen galt. Langsam trat aber doch ein Gesinnungswandeln ein und bereits 1946 begann eine Belebung der Feuerwehren.
Bis zum Jahre 1949 war die Feuerwehr Ornading mit einer Handdruckspritze ausgestattet. Am 29. Mai wurde die alte, 1928 angekaufte erste Pollinger Motorspritze der Feuerwehr Ornading übergeben.
1950-1957
Eine neue OÖ. Feuerpolizeiordnung wurde am 13. März 1953 im Landesgesetzblatt verlautbart und dazu kamen verschiedene Durchführungsverordnungen. Es mussten Neuwahlen der Mitglieder des Feuerwehrkommandos durchgeführt werden. Im Zuge der Wiederselbstständigmachung fand am 8. November 1953 die Wahl der Mitglieder des Feuerwehrkommandos statt. seitsher werden alle 5 Jahre die gesetzlichen Feuerwehrwahlen abgehalten. Auf Grund dessen wurde mit Bescheid des Amtes der OÖ. Landesregierung vom 19.12.1953 die FF Ornading in das Feuerwehrbuch eingetragen. Die Landesfeuerwehrleitung hatte auch festgestellt, dass das zu fordernde Mindestmaß an Einsatzfähigkeit und Schlagkraft gegeben ist. Dadurch erlangte die FF Ornading als juristische Person Rechtspersönlichkeit.
Der Gemeindeausschuss hat in seiner Sitzung vom 13. März 1956 beschlossen, einem Ansuchen der FF Ornading stattzugeben und den Ankauf einer neuen Motorspritze Marke Gugg, Type GS III mit DKW-Motor um S16.000,- zu bewilligen. „… endlich sind wir bei einem Einsatz auch allen anderen Feuerwehren gleichgestellt“, heißt es im Jahresbericht.
1958-1969
Das Jahr 1961 war das Jahr des Zeugstättenbaues und vieler Robotleistungen. Mit dem Zeugstättenbau, durchgeführt von der Firma Romberger, wurde am 1. März 1961 begonnen. Die Kameraden haben insgesamt 589 Stunden Handrobot sowie 36 Fuhrwerkstunden geleistet. Den für die Vergrößerung benötigten Grund schenkten die Ehegatten Anton und Karoline Zweimüller.
Am 5. Mai 1963 wurde die neue Zeugstätte in Anwesenheit aller Pollinger Vereine von Pfarrer Gottfried Stieglmaier eingeweiht.
1967 wurden keine Übungen mehr abgehalten, da die Motorspritze nicht mehr einsatzfähig war und die Gemeine keine Budgetmittel übrig hatte, um eine neue zu kaufen. Gerade in dieser Zeit gingen auch Gerüchte um, die Gemeinde wolle die FF Ornading auflassen, da eine Feuerwehr für Polling genüge. Dass dem aber nicht so war, sah man am 16. Oktober 1967, als der Gemeinderat einer neuen Gugg-Tragkraftspritze, Type GS/VW-Automat bewilligte.
1970-1979
Bezüglich der Fahrzeugwünsche beider Feuerwehren wurde laut Gemeinderatsbeschluss im Juli 1972 als Übergangslösung ein Fahrzeugtausch durchgeführt. Ornading bekam von Polling den seit 1962 in Verwendung stehenden „Zweiachs-Rüstwagenanhänger“, Fabrikat „Blumschein“, und Polling übernahm dafür von Ornading den alten Einachs-TS-Anhänger. Dieser wurde bis zur Anschaffung eines Autos im Jahre 1973 verwendet.
Im Jahre 1977 wurde von der Firma Rosenbauer eine Feuer-Alarmsirene vom Typ „FS 8“ um rund 12.000 Schilling angekauft. Damit ging ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung.